Billi Bierling

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Billi Bierling (* 16. Juni 1967 als Barbara Susanne Bierling in Garmisch-Partenkirchen, Bayern) ist eine deutsch-schweizerische Bergsteigerin und Journalistin. Sie ist die erste deutsche Bergsteigerin, die den Aufstieg des Mount Everests über die Südroute schaffte und lebend zurückkehrte. Insgesamt hat Billi Bierling sechs der vierzehn Achttausender bestiegen, drei davon ohne Flaschensauerstoff.

Billi Bierling kletterte 1998 erstmals im Himalaya. Zehn Jahre lebte sie als Übersetzerin und Journalistin in London und vier Jahre in Bern, bevor sie 2004 in Nepals Hauptstadt Katmandu zog, um als Assistentin für die „Everest-Chronistin“ Elizabeth Hawley zu arbeiten.[1][2][3] Sie übernahm im Jahr 2016 die Leitung von Elizabeth Hawley. Der Grundstein für die Himalayan Database[4] wurde im Jahr 1963 von Miss Elizabeth Hawley gelegt und ist seit Jahren als Non-profit Organisation in den USA registriert. Dieses Archiv versucht möglichst alle Expeditionen mit entsprechenden Verweisen und Berichten in Nepal festzuhalten, auch um die Folgen des wachsenden Bergsteiger-Tourismus zu dokumentieren.

Billi Bierling ist die erste deutsche Frau, die am 21. Mai 2009 erfolgreich den Mount Everest über die Südroute von nepalesischer Seite aus erklommen hat. Die erste Deutsche auf dem Gipfel, Hannelore Schmatz, hatte bereits 1979 den Aufstieg über diese Route geschafft, kam aber beim Abstieg ums Leben. Bierling ist damit die dritte Deutsche, die den Auf- und Abstieg zum Mount Everest überlebte. Das Geld für ihre Everestbesteigung verdiente sie sich durch einen sechsmonatigen Job bei der UNO in Jerusalem.[2]

Als erste deutsche Bergsteigerin bestieg sie 2010 den Manaslu und 2011 den Lhotse[5]; im Oktober 2011 war sie die erste deutsche Bergsteigerin, die den Manaslu ohne Sauerstoff-Unterstützung erklommen hat. Am 25. Mai 2014 erreichte sie, u. a. zusammen mit Heidi Sand, den Gipfel des Makalu.[6] Anfang Oktober 2016 erreichte sie ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff den Gipfel des Cho Oyu[7] und am 14. Juli 2019 ebenfalls ohne Flaschensauerstoff auf dem Broad Peak[8] in Pakistan.

Bierling leitet in Nepal Expeditionen auf Sechstausender sowie Trekking Touren. Als freie Journalistin schrieb sie Artikel für Bergsteigermagazine, deutsche Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung und das Deutschlandradio sowie für englischsprachige Radiosender. Außerdem arbeitet sie als Kommunikationsexpertin für die Humanitäre Hilfe der Schweiz und geht in dieser Funktion in Krisengebiete. 2018 nahm sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an.[9]

Einzelnachweise

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  1. Mount Everest. „Nein, das kann nicht weitergehen“, Interview mit Billi Bierling, Neue Zürcher Zeitung, 30. April 2014.
  2. a b Lena Reiner: Everest-Tourismus: „Die haben mehr Glück als Verstand“. In: Spiegel Online. 13. September 2009.
  3. Hans Kammerlander, Walther Lücke: Seven Second Summits. Über Berge um die Welt, Malik Verlag 2012, ISBN 978-3-89029-427-8, S. 255
  4. The Himalayan Database, The Expedition Archives of Elizabeth Hawley. Abgerufen am 8. Juni 2023.
  5. Billi Bierling steht als erste deutsche Frau auf dem Lhotse (8515 Meter) auf merkur-online.de
  6. [Himex]: Bericht über Besteigung des Makalu im Mai 2014 (Memento vom 29. Mai 2014 im Internet Archive). 28. Mai 2014.
  7. Stephanie Geiger: Bergsteigerin: Bayerin auf extremer Wahrheitssuche im Himalaja, welt.de, 4. Januar 2017
  8. Stefan Nestler: Billi Bierling nach ihrem Broad-Peak-Erfolg: „Mein längster Gipfeltag“. In: Abenteuer Berg. 16. Juli 2019, abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
  9. Aus der geordneten Schweiz ins chaotische Nepal. In: Swissinfo, 5. August 2018.