Dorfkirche Altbelgern

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Dorfkirche Altbelgern

Die evangelische Dorfkirche Altbelgern ist ein Kirchengebäude im Gemeindeteil Altbelgern der Kleinstadt Mühlberg/Elbe im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Hier ist die Kirche auf einem der ältesten Kirchenstandorte der Region im Ortszentrum mit einem sie umgebenden Friedhof zu finden. Das Bauwerk befindet sich heute unter Denkmalschutz.[1]

Mittelalter und Vorgängerbauten

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Pfarrer in Boragk/Altenau von 1540 bis 1961[2]
Name Amtszeit Anmerkungen
Wolfgangus Thammer 1540–1566
Mathäus Zell 1567–1575
Christopherus Hennigk (1572) 1575–1586
Martin Zoch 1586–1623
Johann Kretzschmar [II.] 1623–1662
Johannes Drescher 1662–1679
Erhardt Deggen 1679–1690
Johann Jacob Erlemann 1690–1699
Johann David Erdmann 1699–1716
George Schmidt (1714) 1716–1766
Christian Gottlob Bergmann 1766–1789
Johann Heinrich August Richter 1789–1801
Johann Friedrich Gast 1801–1811
Traugott Wolf 1811–1820
Christian August Polykarp Manitius 1820–1829
Carl Gottlob Lehmann 1829–1868
Friedrich August Paul von Wittern 1868–1894
Carl Heinrich Stephan Bartholdy 1894–1918
Karl Hugo Arthur Gollin 1919–1922
Karl Schneider 1923–1929
unbesetzt
Gerhard Marckwardt 1951–1961

Bei Altbelgern handelt es sich um einen der ältesten Kirchenstandorte in der Region Elbe-Elster. Bereits im Jahre 1251 wurde hier eine Kirche urkundlich erwähnt, die 1253 vom Meißner Bischof Konrad I. geweiht wurde.[3][4] Patron der Kirche war das Kloster Nimbschen, welches im Jahr nach dem Tod der letzten Äbtissin Margaretha von Haubitz 1536 aufgelöst wurde.[4] Die Parochie Altbelgern war vergleichsweise groß. Das Kirchspiel umfasste einen großen Teil des westlichen Altkreises Bad Liebenwerda. Orte, wie beispielsweise die heutigen Städte Uebigau und Falkenberg/Elster und die Gemeinden Schmerkendorf, Blumberg, Grassau, Koßdorf, Saxdorf, Bönitz und Lönnewitz waren ursprünglich nach Altbelgern oder deren Filialkirchen eingepfarrt.[3] Neben Mühlberg wohl der wichtigste Ort in der Region zwischen Elbe und Schwarzer Elster verlor Altbelgern aber bald an Bedeutung.[5] Das Patronat über die Kirche ging nach der Reformation an den Landesherrn und später auf die Martinskirchener Schlossbesitzer über.[5]

Im 15. Jahrhundert wurden Dorf und Kirche durch die Hussiten zerstört.[3] In der Folgezeit wieder aufgebaut, wurde sie im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges vollständig eingeäschert.[5] Ein abermaliger Neubau der Kirche wurde vermutlich etwa 1656 vollendet, zunächst noch ohne Turm. Die Errichtung des Kirchturms war 1756 vollendet. Kirchenpatron war zu jener Zeit Friedrich Wilhelm von Brühl, welcher neben dem Schloss Martinskirchen unter anderem auch das in Altbelgern befindliche Lehnsgut besaß.[5] Im Verlauf der Befreiungskriege zerstörte schließlich im Jahre 1813 abermals ein Brand die Kirche.[3][5] Im Dorf einquartierte Kosaken bereiteten auf dem Pfarrhof ein offenes Feuer, welches außer Kontrolle geriet und schließlich eine Scheune in Brand setzte. Anschließend griff das Feuer auf die Kirche, das Pfarrhaus und weitere Gebäude über.

Vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute

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Fünf Jahre später konnte 1817 die Kirche in ihrer heutigen Form wieder aufgebaut werden.[3][6][4][7][5]

Erheblichen Schaden richtete Anfang der 1930er Jahre ein Blitzschlag an der Kirche an, was 1933 eine Restaurierung des Bauwerks zur Folge hatte.[4] Ein durch einen weiteren Blitzschlag ausgelöster Brand zerstörte etwa fünfzig Jahre später im Jahre 1986 dann das Altbelgerner Pfarrhaus.[3]

Die Kirche ist inzwischen sanierungsbedürftig. Im April 2015 wurde deshalb der Förderverein Kirche zu Altbelgern gegründet, der unter anderem das Ziel verfolgt, notwendige Reparaturarbeiten anzuschieben und zu organisieren. Des Weiteren möchte man die Kirche mit kulturellen Veranstaltungen mehr in das öffentliche Leben einbinden und sie touristisch anbinden.[4][7]

Architektur und Ausstattung (Auswahl)

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Bei der heutigen Altbelgerner Kirche handelt es sich um einen verputzten Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss aus dem Jahre 1817. Westlich des Kirchenschiffs schließt sich ein mit einem Zeltdach versehener quadratischer Turm an.[6][7] Das Innere der Kirche ist von einer flachen Putzdecke und einer Hufeisenempore geprägt. Auf der Empore befindet sich eine kleine Orgel, im Osten an der Nord- und Südseite zwei Patronatsstühle.[7] Des Weiteren besitzt sie einen schlichten bauzeitlichen Kanzelaltar.[6][7]

Auf dem die Kirche umgebenden Friedhof ist ein Gedenkstein aus poliertem Granit mit Inschrift für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner zu finden, der einst von deren Angehörigen gestiftet wurde.[8]

Literatur (Auswahl)

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  • Aus dem Visitationsprotokoll der Kirche Altbelgern 1575. In: Die Schwarze Elster. Nr. 420, 1931.
  • Lange: Altbelgern einst. In: Die Schwarze Elster. Nr. 424, 1931.
Commons: Dorfkirche Altbelgern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento des Originals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  2. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Band 10. Evangelische Verlagsanstalt, 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 70.
  3. a b c d e f Die Altbelgerner Dorfkirche auf der Homepage des Evangelischen Pfarrbereichs Mühlberg/Elbe und Koßdorf, abgerufen am 2. November 2016
  4. a b c d e Internetauftritt des Fördervereins Kirche zu Altbelgern, abgerufen am 27. November 2016
  5. a b c d e f Lange: Altbelgern einst. In: Die Schwarze Elster. Nr. 424, 1931 (kostenlose heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt).
  6. a b c Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 4.
  7. a b c d e Die Altbelgerner Kirche auf www.altekirchen.de, abgerufen am 27. November 2016
  8. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, abgerufen am 2. November 2016

Koordinaten: 51° 28′ 50,2″ N, 13° 11′ 38,3″ O