Gabriele Lagus-Möschl

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Gabriele (Gabi) Maria Lagus-Möschl, geborene Möschl, (* 27. Juli 1887 in Wien[1]; † wahrscheinlich: Dezember 1961 in Dade City, Florida[2]) war eine österreichisch-amerikanische Malerin, Grafikerin und Kunstgewerblerin.

Rummy, Entwurf für ein Deckelinnenbild einer Zigarettenschachtel von Gabi Lagus Möschl, 1928.

Künstlerische Laufbahn

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Gabriele Lagus-Möschl studierte von 1905 bis 1907 an der Kunstschule für Frauen und Mädchen unter Adolf Boehm. Anschließend besuchte sie unter Anton von Kenner und Koloman Moser von 1907 bis 1911 die Wiener Kunstgewerbeschule.[3]

Sie arbeitete unter anderem für die Wiener Werkstätte im Bereich der Stoffmalerei[4] und war Mitglied der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) und des Österreichischen Werkbunds.[3] Gemeinsam mit weiteren Künstlerinnen spaltete sie sich von der VBKÖ ab und gründete 1926 formal die Wiener Frauenkunst, welche informal schon einige Jahre bestand. Lagus-Möschl wurde zur ersten Vize-Präsidentin der Vereinigung, deren Präsidentin Fanny Harlfinger-Zakucka war.[5]

Sie schuf Einbände, Modeentwürfe, Textilkunst, Gebrauchsgrafik und verschiedenste Illustrationen,[6] so illustrierte sie unter anderem das Kinderbuch Das seltsame Weihnachtserlebnis des kleinen Vigg, das von Eugenie Hoffmann aus dem Schwedischen übersetzt wurde.[7] Darüber hinaus schuf sie auch Grafiken für die Zeitschrift Erdgeist.[6]

Sie war seit 1911 auf Ausstellungen in Wien, Köln, Den Haag und Leipzig vertreten[3], sowie 1925 auf der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes in Paris.[8]

Am 21. März 1918 heiratete sie in Wien Otto Lagus (* 1889 in Sarajevo; † 1965 in Baden bei Wien[9]).[1][10]

1938 wurde vom NS-Regime ein Arbeitsverbot verhängt. Am 24. November 1939 emigrierten die Eheleute zunächst nach Rom, dann über Lissabon nach New York City, das sie am 3. Dezember 1940 erreichten.[1][3] Gabriele Lagus-Möschl nannte sich dort Gabrielle Lagus.[11] Sie und ihr Ehemann arbeiteten in den USA später hauptsächlich als Stoff-Designer.

  • Gerda Breuer: Her Stories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute. Jovis Verlag GmbH, Berlin 2023, ISBN 978-3-86859-773-8, S. 302, 303.

Einzelnachweise

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  1. a b c Willenserklärung vom 9. Mai 1941 zum Einbürgerungsantrag in die USA. In: familysearch.org. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  2. Florida Death Index, 1877-1998. Florida: Florida Department of Health, Office of Vital Records, 1998. (Originalbeleg nicht vorhanden, Daten wurden von Ancestry übertragen). In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  3. a b c d Julie M. Johnson: The Memory Factory. The Forgotten Women Artists of Vienna 1900. Purdue University Press, 2012, ISBN 1-55753-613-9, S. 385.
  4. Gerda Buxbaum: Mode aus Wien, 1815–1938. Residenz Verlag, 1986, ISBN 3-7017-0442-2, S. 227.
  5. Vereinigung Wiener Frauenkunst. In: Neues Wiener Journal, 20. November 1926, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  6. a b Friedrich C. Heller: Die bunte Welt: Handbuch zum künstlerisch illustrierten Kinderbuch in Wien 1890-1938. Brandstätter Verlag, Wien 2008, ISBN 3-85033-092-3.
  7. Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840–1950. IV: R–S. Springer-Verlag, 2016, ISBN 3-476-03319-8, S. 129.
  8. Museum für angewandte Kunst Wien (MAK): Fotografie diverser Geldbörsen aus Maroquinleder von Wilhelm Melzer mit Applikationen von Gabriele Maria Lagus-Möschl. In: MAK – Museum für angewandte Kunst. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  9. Todesanzeige des amerikanischen Konsulats in Wien vom 30. April 1965. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  10. Willenserklärung von Otto Lagus am 9. Mai 1941 zum Einbürgerungsantrag in die USA. In: familysearch.org. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  11. Eidesstattliche Erklärung vom 18. März 1946 über dauernden Wohnsitz von Gabrielle Lagus. In: familysearch.org. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).