Projekt 1826

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Projekt 1826
Projekt 1826 Lira im Jahr 1985
Projekt 1826 Lira im Jahr 1985
Schiffsdaten
Schiffsart Aufklärungsschiff
Bauwerft Ostseewerft Jantar, Kaliningrad
Bauzeitraum 1976 bis 1986
Stapellauf des Typschiffes 1980–1987
Gebaute Einheiten 4
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 105[1][2] m (Lüa)
Breite 15,5 m
Tiefgang (max.) 5 m
Verdrängung 4.900 t
 
Besatzung 200
Maschinenanlage
Maschine 2 × Schiffsdieselmotoren
Maschinen­leistung 17.970 PS (1.618 kW)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

u. a. Navigationsradar "Wolga", MR-212-Radar ("Palm Frond"), Sonar VGS-3 Ros-V ("Lamb Tail") und MG-349 Ros-K

Projekt 1826 (russisch Большие разведывательные корабли проекта 1826, deutsche Transkription Bolschije raswedywatelnyje korabli projekta 1826, auf Deutsch: Große Aufklärungsschiffe des Projekts 1826; NATO-Bezeichnung: Balzam-Klasse oder Lira-Klasse) ist eine Klasse von Aufklärungsschiffen der sowjetischen- und später der russischen Seestreitkräfte, die in den 1980er-Jahren gebaut wurden.

Die Aufklärungsschiffe des Projekts 1826 waren die ersten Schiffe der Sowjetischen Marine, die speziell für die Sammlung und Verarbeitung von Aufklärungsdaten gebaut wurden.[3] Vier solcher Schiffe wurden auf der Ostseewerft Jantar in Kaliningrad gebaut und bei der Nordflotte und Pazifikflotte eingesetzt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren nur noch zwei Einheiten bei der russischen Marine in Betrieb. Die Schiffe haben eine Länge von 105 Metern und wurden für längere Überwachungsmissionen auf hoher See konzipiert. Zahlreiche Antennen fingen Funksignale ab, die an Bord von der Besatzung verarbeitet und analysiert werden. Die verarbeiteten Daten werden verschlüsselt und dann über zwei Parabolantennen, die sich in den beiden charakteristischen Radomen befinden, an Landstationen oder an die Flaggschiffe einer Einsatzgruppe weitergeleitet.[3] Die Schiffe dieser Klasse waren die ersten Einheiten, die mit zwei Strela-2MF-Vierfachstartern (NATO-Codename: SA-N-5 "Grail") und einer sechsläufigen 30-mm-AK-630-Nahbereichsverteidigungswaffe ausgestattet wurden.[4][3] Um Interferenzen mit der empfindlichen Überwachungselektronik zu vermeiden, wurde kein Waffenleitradar installiert. Die Zielerfassung erfolgte ausschließlich mit einem optischen Visier.[3] Schiffe des Projekts 1826 wurden intensiv in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren eingesetzt. Sie überwachten die Aktivitäten von NATO-Schiffen bei Manövern im Nordatlantik oder begleiteten Flugzeugträgerkampfgruppen der US Navy. Im Jahr 2022 sollen noch die Schiffe Pribaltika und Belomorje in der russischen Marine im Dienst stehen.[5]

Quelle[5]

Schiffskennung und Name Bauwerft Werftnummer Kiellegung Stapellauf Indienststellung Flotte Status
516 Lira Ostseewerft Jantar,
Kaliningrad
310 1976 ? 9. Februar 1980 Nordflotte Außerdienststellung am 8. September 1997
493 Asija 311 ? ? 13. Februar 1981 Pazifikflotte Außerdienststellung am 30. Mai 1998
80 Pribaltika 312 ? ? 28. Juli 1984 Pazifikflotte im Dienst
463 Belomorje 313 ? ? 7. Februar 1987 Nordflotte im Dienst
Commons: Projekt 1826 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Project 1826 bei russianships.info (englisch)
  • SSV Balzam. In: SSV Balzam. GlobalSecurity.org, abgerufen am 2. Mai 2022 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Technische Daten der Balzam-Klasse (englisch, abgerufen am 2. Mai 2022)
  2. Разведывательные корабли типа «Бальзам» («Азия», проект 1826) (russisch, abgerufen am 2. Mai 2022)
  3. a b c d Разведывательные корабли типа «Бальзам» («Азия», проект 1826) (russisch, abgerufen am 12. Mai 2022)
  4. Flot.com: "Прибалтика" (russisch, abgerufen am 13. Mai 2022)
  5. a b Large intelligence ships Project 1826 NATO: Balzam Class (englisch, abgerufen am 3. Mai 2022)