Rob Ramage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Rob Ramage

Geburtsdatum 11. Januar 1959
Geburtsort Byron, Ontario, Kanada
Größe 188 cm
Gewicht 95 kg

Position Verteidiger
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1979, 1. Runde, 1. Position
Colorado Rockies

Karrierestationen

1975–1978 London Knights
1978–1979 Birmingham Bulls
1979–1982 Colorado Rockies
1982–1988 St. Louis Blues
1988–1989 Calgary Flames
1989–1991 Toronto Maple Leafs
1991–1992 Minnesota North Stars
1992–1993 Tampa Bay Lightning
1993 Canadiens de Montréal
1993–1994 Philadelphia Flyers

George Robert „Rob“ Ramage (* 11. Januar 1959 in Byron, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, -trainer und -scout sowie derzeitiger -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1975 und 1994 unter anderem 1128 Spiele für die Colorado Rockies, St. Louis Blues, Calgary Flames, Toronto Maple Leafs, Minnesota North Stars, Tampa Bay Lightning, Canadiens de Montréal und Philadelphia Flyers in der National Hockey League sowie 80 weitere für die Birmingham Bulls in der World Hockey Association auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Seine größten Karriereerfolge feierte Ramage, der im NHL Entry Draft 1979 als Gesamterster von den Colorado Rockies ausgewählt worden war, mit dem Gewinn des Stanley Cups, den er sowohl im Jahr 1989 mit den Calgary Flames als auch 1993 mit den Canadiens de Montréal gewann. Seit Sommer 2017 ist er als Director of Player Development bei seinem Ex-Team Canadiens de Montréal tätig.

In der Juniorenmannschaft der London Knights, in der Ontario Hockey Association ragte Ramage sowohl wegen seiner robusten Spielweise als auch wegen seiner offensiven Fähigkeiten heraus. Im Team standen auch weitere zukünftige NHL-Größen wie Dino Ciccarelli, Pat Riggin und Brad Marsh.

Nachdem die World Hockey Association die Altersgrenze gesenkt hatte, lockte ihn das schnelle Geld und so verbrachte er sein letztes Jahr, bevor er für die NHL gedraftet werden konnte, bei den Birmingham Bulls in der WHA. Die WHA war in ihrer Saison 1978/79 schon finanziell angeschlagen und so setzte man nicht mehr auf teure Stars, sondern auf junge talentierte Spieler. Mit Ramage spielten in Birmingham auch zukünftige NHL-Stars wie Rick Vaive, Michel Goulet, Craig Hartsburg und sein Teamkollege aus London, Pat Riggin. Ramage spielte eine ordentliche Saison und wurde so von den Colorado Rockies beim NHL Entry Draft 1979 als „First Overall Draftpick“ ausgewählt.

In Colorado war das Team im Umbruch und die Erwartungen, die man in den jungen Verteidiger steckte waren riesig. Ramage war dieser Situation nicht gewachsen. Nach drei Spielzeiten bat er um einen Wechsel. Das Team zog nach New Jersey um und war bereit ihn für ein Draftrecht in der ersten Runde ziehen zu lassen. Die St. Louis Blues waren bereit diesen Preis zu zahlen und gaben ein Draftrecht, mit dem sich die New Jersey Devils später John MacLean holten, ab.

Bei den Blues kümmerte sich Coach Barclay Plager persönlich um die Weiterentwicklung des immer noch ungeschliffenen Ramage und dies gelang ihm auch erfolgreich. Der Verteidiger entwickelte sich zu einem Spezialisten für das Unterzahlspiel und wurde die feste Größe in der Verteidigung, die man sich ursprünglich in Colorado versprochen hatte.

Zum Ende der Saison 1987/88 bot sich die Chance für die Blues Brett Hull aus Calgary zu holen und Ramage war gemeinsam mit Rick Wamsley der Preis, den man zu bezahlen hatte. Bei den Calgary Flames war man mit Spielern wie Al MacInnis und Gary Suter an der blauen Linie schon stark besetzt, und er musste sich so in die bestehende Hierarchie einordnen. Als Lohn gewann er in der Saison 1988/89 den Stanley Cup.

Die folgenden Jahre waren von zahlreichen Wechseln gekennzeichnet. Nach zwei Spielzeiten mit den Toronto Maple Leafs schützen ihn diese nicht beim NHL Expansion Draft 1991. Die Minnesota North Stars nutzen die Gelegenheit und holten ihn zu sich. Schon ein Jahr darauf war es der nächste Expansion Draft, der ihn zu den Tampa Bay Lightning brachte. Dort beendete er nicht einmal seine erste Saison und wurde im März an die Canadiens de Montréal abgegeben, mit denen er im Juni seinen zweiten Stanley Cup gewann. Nach sechs Spielen in der folgenden Saison mit den Canadiens ging seine Reise weiter zu den Philadelphia Flyers. Nach 16 Spielen mit den Flyers beendete er seine Karriere.

Nach einigen Jahren als Fernsehkommentator für die St. Louis Blues nahm Ramage in der Saison 2011/12 einen Assistenztrainerposten bei den London Knights aus der Ontario Hockey League an, die er aber nach einem Jahr wieder verließ. Der Kanadier arbeitete im Anschluss zwei Jahre lang als Scout bei den St. Louis Blues. Zur Spielzeit 2014/15 wurde er als Development Coach von den Canadiens de Montréal verpflichtet. Nach drei Jahren im Amt wurde er zum Spieljahr 2017/18 zum Director of Player Development befördert.

Verkehrsunfall mit Todesfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Dezember 2003 war er auf der Rückfahrt von der Beerdigung seines Bekannten Keith McCreary in einen folgenschweren Verkehrsunfall verwickelt, bei dem Keith Magnuson, der ehemalige Mannschaftskapitän und Trainer der Chicago Blackhawks, ums Leben kam. Als Fahrzeugführer musste er sich im September 2007 in fünf Anklagepunkten vor Gericht verantworten.[1] Wenige Wochen später, im Oktober 2007, wurde Ramage in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.[2]

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1975/76 London Knights OMJHL 65 12 31 43 113 5 0 1 1 11
1976/77 London Knights OMJHL 65 15 58 73 177 20 3 11 14 55
1977/78 London Knights OMJHL 59 17 47 64 162 11 4 5 9 29
1978/79 Birmingham Bulls WHA 80 12 36 48 165
1979/80 Colorado Rockies NHL 75 8 20 28 135
1980/81 Colorado Rockies NHL 79 20 42 62 193
1981/82 Colorado Rockies NHL 70 13 29 42 201
1982/83 St. Louis Blues NHL 78 16 35 51 193 4 0 3 3 22
1983/84 St. Louis Blues NHL 80 15 45 60 121 11 1 8 9 32
1984/85 St. Louis Blues NHL 80 7 31 38 178 3 1 3 4 6
1985/86 St. Louis Blues NHL 77 10 56 66 171 19 1 10 11 66
1986/87 St. Louis Blues NHL 59 11 28 39 106 6 2 2 4 21
1987/88 St. Louis Blues NHL 67 8 34 42 127
1987/88 Calgary Flames NHL 12 1 6 7 37 9 1 3 4 21
1988/89 Calgary Flames NHL 68 3 13 16 156 20 1 11 12 26
1989/90 Toronto Maple Leafs NHL 80 8 41 49 202 5 1 2 3 20
1990/91 Toronto Maple Leafs NHL 80 10 25 35 173
1991/92 Minnesota North Stars NHL 34 4 5 9 69
1992/93 Tampa Bay Lightning NHL 66 5 12 17 138
1992/93 Canadiens de Montréal NHL 8 0 1 1 8 7 0 0 0 4
1993/94 Canadiens de Montréal NHL 6 0 1 1 2
1993/94 Philadelphia Flyers NHL 15 0 1 1 14
OMJHL gesamt 189 44 136 180 452 36 7 17 24 95
NHL gesamt 1044 139 425 564 2224 84 8 42 50 218

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1977 Kanada Jun.-WM 2. Platz, Silber 7 0 1 1 6
1978 Kanada Jun.-WM 3. Platz, Bronze 6 1 3 4 6
1981 Kanada WM 4. Platz 8 0 1 1 0
Junioren gesamt 13 1 4 5 12
Herren gesamt 8 0 1 1 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. thehockeynews.com, Ramage trial gets under way (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  2. nhl.com, Ramage found guilty on all counts in crash that killed Magnuson