Russischer Orden der Heiligen Katharina

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Kaiserlicher Orden der Heiligen Großmärtyrerin Katharina
Orden der Heiligen Katharina
Stifter: Peter der Große
Stiftungsjahr: 1714
Erste Verleihung: 1714
Letzte Verleihung: 1917
Verleihungsstufen: 2
Bandschnalle:
Trageweise: Schärpe

Damenschleife

Der Orden der Heiligen Großmärtyrerin Katharina (russisch Орденъ святой великомученницы Екатерины/ Orden swjatoj wjelikomutschennitzy Jekateriny) war ein zweiklassiger Damenorden im kaiserlichen Russland und ist heute ein einstufiger Verdienstorden der Russischen Föderation.

Kreuz und Schulterband des Katharinen-Ordens der Russischen Föderation
Bruststern (Russische Föderation)

Der Orden wurde am 25. November 1714[1][2] vom Zaren Peter I. gestiftet und sollte ursprünglich den Namen „Orden der Befreiung“, (Orden Oswoboshdenija) tragen und ein Andenken an die Rettung Peters und seiner Armee aus der Einkreisung durch die türkische Armee beim Pruthfeldzug von 1711 sein. Ein ehrenhafter Rückzug war nur deshalb möglich, weil die Zargemahlin (Zariza) Katharina Aleksejewna (später Katharina I.) ihren ganzen Schmuck dem türkischen Großwesir Baltaji Mehmed Pascha „schenkte“, um Peter vor der Gefangennahme zu retten.

Die ersten Statuten des Katharinenordens wurden 1713 veröffentlicht. Die Großmeisterin des Ordens war stets bis zur 1917 die Zariza. Zu Peters Lebzeiten wurde er nur an Zariza Katharina verliehen. Paul I. schuf 1797 die endgültige Version der Statuten.[3] Er war nun in zwei Klassen geteilt, Großkreuz-Damen und Kleinkreuz- oder Ritter-Damen.[4] Das Großkreuz stand allen russischen Großfürstinnen (weiblichen Mitgliedern der kaiserlichen Familie) durch Geburt oder durch Heirat in die Familie zu, außerdem konnten es 12 hochadelige Damen bekommen. Das Kleinkreuz war auf 94 Trägerinnen begrenzt. Der Orden erhielt, nach dem Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen, den zweiten Platz in der Rangfolge der russischen Orden. Nach dem Ende der Monarchie im März 1917 wurde der Orden nicht mehr verliehen.

Im Mai 2012 wurde er als Auszeichnung der Russischen Föderation neu gestiftet. Er wird nur in einer Klasse verliehen (ehem. Großkreuz). Neben Alexander Alexandrowitsch Menschikow (1727) ist Eduard Alexandrowitsch von Falz-Fein (2012) der einzige Mann, der je zum Katharinen-Ordensritter ernannt worden ist.

Das Großkreuz des Katharinenordens ist ein mit Brillanten besetztes Ruppertkreuz mit (im Avers) einem ovalen, ebenfalls von Brillanten umgebenen Mittenmedaillon. Das Medaillon zeigt die in Emaillemalerei ausgeführte Figur der sitzenden Heiligen Katharina, die ein weißes Ankerkreuz vor sich hält. In der linken Hand hält sie einen Palmenzweig, zu ihren Füßen sieht man einen Teil eines Folterrades. Bei den ältesten Insignien befindet sich in der Mitte des Ankerkreuzes ein kleines Kreuz aus Brillanten, Symbol des Lichtes des Evangeliums.

Oben auf der rechten Seite der Figur der Heiligen ist ein kleines rundes Medaillon mit dem Buchstaben „R“. In den Winkeln des Ankerkreuzes befindet sich die Buchstaben „D S F R“ („Domine, salvum fac regem“, „Gott, beschütze den Zaren“). Der Revers des Ordenszeichens hat im Mittenmedaillon die Abbildung eines Turms mit einem Adlernest auf der Spitze und am Fuße des Turms zwei Adler, die Schlangen in den Schnäbeln halten. Über dem Bilde schwebt die Inschrift Aequant munia comparis (etwa: „Durch Werke dem Gemahl gleich“).

Das Großkreuz wurde an einem roten, weiß eingefassten Schulterband von der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen, unter einer Schleife mit der silbernen kyrillischen Inschrift За любовь и Отечечество (Za Ljubowj i Otjetschestwo (russisch), deutsch ‚Für Liebe und Vaterland)‘. Die Schleife des Kleinkreuzes wurde an der linken Schulter getragen.[4][5]

Der Bruststern zum Großkreuz ist achtstrahlig und auf seiner ganzen Fläche mit Brillanten besetzt. Das runde Mittenmedaillon ist rot, hat in seiner Mitte die Abbildung eines Diadems, das von der Ordensdevise umgeben ist. Über dem Mittenmedaillon eine mit Brillanten besetzte Zarenkrone. Ab 1855 führte man Sparmaßnahmen ein: das Kleinkreuz wurde mit Strassverzierung anstatt Brillanten vergeben.

  • Arnhard Graf Klenau: Europäische Orden ab 1700. Katalog. Ohne Deutschland. Klenau, Fridingen 1978, ISBN 3-921566-05-3.
  • Václav Měřička: Orden und Auszeichnungen. 2. Auflage. Artia, Prag 1969.
  • Иван Г. Спасский: Иностранные и русский ордена до 1917 года. Государственный Эрмитаж, Ленинград 1963.
Commons: Order of St. Catherine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämmtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1855, S. 95–96.
  2. Carl von Rotteck, Carl Welcker (Hrsg.): Das Staats-Lexikon. Encyklopädie der sämmtlichen Staatswissenschaften für alle Stände. Band 10. Neue durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Verlag von Johann Friedrich Hammerich, Altona 1848, S. 158.
  3. Friedrich Gottschalck: Almanach der Ritter-Orden. Georg Joachim Goeschen, Leipzig 1817, S. 221 (archive.org [abgerufen am 18. Oktober 2022]).
  4. a b Георгиевская страница : Учреждение Орденов и других знаков отличия. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  5. Abbildung Und Beschreibung Aller Hohen Ritter-Orden In Europa. / Gezeichnet von G. Eichler, Gestochen und im Verlag zu finden bey Iacob Andreas Fridrich Kupferstecher in Augspurg. 1756, abgerufen am 10. Juni 2022.