Titan(IV)-fluorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Titan(IV)-fluorid
_ Ti4+ 0 _ F
Kristallstruktur mit Einheitszelle
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 2281,1, b = 384,8, c = 956,8 pm, Z = 12[1]

Allgemeines
Name Titan(IV)-fluorid
Andere Namen

Titantetrafluorid

Verhältnisformel TiF4
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-63-3
EG-Nummer 232-017-6
ECHA-InfoCard 100.029.106
PubChem 121824
Wikidata Q126258
Eigenschaften
Molare Masse 123,86 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

2,798 g·cm−3 (25 °C)[3]

Schmelzpunkt

284 °C (Sublimation)[2]

Löslichkeit
  • reagiert mit Wasser[2]
  • löslich in Alkohol unter Erwärmung[2]
  • nahezu unlöslich in Ether[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​332​‐​312​‐​314​‐​318
P: 260​‐​280​‐​301+312​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Titan(IV)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

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Titan(IV)-fluorid kann durch Reaktion von Titan(IV)-chlorid mit Fluorwasserstoff gewonnen werden.[2]

Titan(IV)-fluorid ist ein farbloses, lockeres, sehr hygroskopisches Pulver, das mit Wasser unter Zischen reagiert.[2]

Kristallstruktur

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Titan(IV)-fluorid kristallisiert in einem eigenen, ungewöhnlichen Strukturtyp, in dem drei kristallographisch verschiedene Ti4+-Ionen vorliegen, die jeweils oktaedrisch von sechs F-Ionen umgeben sind. Jeder der TiF6-Oktaeder ist über zwei cis-ständige, äquatoriale F-Ionen mit je einem der beiden anderen TiF6-Oktaeder verbunden. Dadurch wird ein Ti3F15-Ring aus drei eckenverknüpften TiF6-Oktaedern gebildet. Zusätzlich ist jeder der TiF6-Oktaeder trans-ständig über die Fluoratome mit je zwei weiteren Oktaedern verknüpft. Dadurch entstehen charakteristisches Merkmal voneinander isolierte Säulen (Kolumnarstruktur). Titan(IV)-fluorid besitzt ein orthorhombisches Kristallsystem und die Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit den Gitterparametern a = 2281,1 pm, b = 384,8 pm und c = 956,8 pm.[1]

Titan(IV)-fluorid wird zur Synthese von Glycosylfluoriden, Fluorhydrinen und der Addition von Carbanionen zu Aldehyden und Iminen verwendet. Es dient auch als Katalysator für chemoselektive Synthesen und Entfernung von Schutzgruppen von geminalen Diacetaten von Aldehyden. Es wurde auch der Einsatz in Zahncreme untersucht.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b H. Bialowons, M. Müller, B. G. Müller: Titantetrafluorid - Eine überraschend einfache Kolumnarstruktur. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 621, 1995, S. 1227–1231, doi:10.1002/zaac.19956210720.
  2. a b c d e f g h Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1343.
  3. a b c Datenblatt Titanium(IV) fluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. April 2023 (PDF).
  4. N. Schlueter, C. Ganss, U. Mueller, J. Klimek: Effect of Titanium Tetrafluoride and Sodium Fluoride on Erosion Progression in Enamel and Dentine in vitro. In: Caries Research. Band 41, 2007, S. 141–145, doi:10.1159/000098048.